Wie oft liest oder hört man: „Ich leide an Panikattacken und Angststörungen und habe schon eine oder mehrere Therapien hinter mir, doch nichts hat mir wirklich geholfen“.
Alleine auf den verschiedensten Internetplattformen, gefühlte hundertmal.
Doch warum scheint es so, als würde bei manchen selbst eine Therapie nicht helfen? Gibt es wirklich Menschen, bei denen (aus welchen Gründen auch immer) wirklich gar nichts hilft? Oder gibt es dazu eine logische Erklärung?
Diesen Fragen werde ich in diesem Artikel einmal nachgehen und einige Gründe nennen: Warum eine Therapie bei Panikattacken und Angststörungen oft schiefgehen kann?
Zuerst sei aber gesagt: JEDER, wirklich JEDER! Ist in der Lage, sich von Panikattacken und Angststörungen zu befreien. Wichtig ist seinen eigenen Weg aus der Angst zu finden. Wo wir schon bei Grund 1 wären…
Inhaltsverzeichnis
Grund 1: Die falsche Therapie!
Du fragst Dich jetzt vielleicht: „Wie kann eine Therapie falsch sein?“ Natürlich ist eine Therapie nie falsch, sondern immer der richtige Weg. Doch es gibt auch bei Panikattacken und Angststörungen mehrere Therapiemöglichkeiten.
Angefangen von der kognitiven Verhaltenstherapie, über der Psychoanalyse, bis hin zur Hypnosetherapie und anderen Ansätzen. ALLE diese Therapiemöglichkeiten können bei Panikattacken und Angststörungen helfen, wenn da nicht der Betroffene selber wäre.
Denn jeder Mensch ist anders und jeder reagiert auch anders, auch bei den einzelnen Therapien.
Den meisten hilft eine kognitive Verhaltenstherapie, einigen aber auch nicht. Vielen hilft eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie, einigen aber auch nicht. Nicht wenige schwören auf die Hypnosetherapie, anderen hat sie nicht geholfen.
Hier gilt es die passende Therapie zu finden. Bei manchen nutzt es eben nicht, nur ein Angebot anzunehmen, ohne sich auch nach alternativen Möglichkeiten zu informieren und sie auszuprobieren. Auch bringt eine Therapie bei vielen nichts, da sie sich nicht weiter mit ihren wahren Problemen beschäftigen.
Wo wir auch schon bei Grund 2 wären…
Grund 2: Nur die Symptome behandeln und nicht die Ursache!
Leider ist es oft so, dass viele Betroffene eine „schnelle Lösung“ suchen. Klar, wer möchte, nicht so schnell es geht seine Panikattacken und Angststörungen loswerden? Da ist jedes Mittel recht, besonders irgendwelche Tabletten, die leider auch von einigen Ärzten sehr großzügig verschrieben werden.
Tabletten sind bei Panikattacken und Angststörungen auf Dauer KEINE LÖSUNG!
Besonders in Foren werden oft Tabletten empfohlen, weshalb ich mittlerweile ein absoluter Gegner solcher Foren bin. Nein, nicht von allen Foren, aber von den meisten. Gerade solche, die für Tabletten & Co eine extra Thread haben. Halte Dich bitte fern von solchen Foren!
Tabletten sind, wenn überhaupt nur in einigen Fällen und nur am Anfang einer Therapie vielleicht sinnvoll. Das sollten aber auch dann Ärzte (die es auch verantworten können) zusammen mit dem oder der Betroffenen ausführlich vorher klären.
Kein guter Arzt oder Therapeut, wird einem Betroffenen dazu raten Tabletten zu nehmen. Denn es gibt genügend andere Wege, die man in der Therapie mit einbeziehen kann und auch sollte, um Ängste zu schwächen. Wie zum Beispiel: Entspannungsmethoden, Meditation, Beschäftigungstherapie, Neurofeedback und mehr…
Wer sich nur auf Medikamente verlassen möchte, muss mit weiteren Ängsten und im schlimmsten Fall einer Sucht rechnen. Denn was ist, wenn man mal seine Tabletten zu Hause vergisst und es erst merkt, wenn man schon mitten in der Fußgängerzone steht?
Richtig, die nächste Panikattacke ist im Anmarsch!
Was für ein negativer (Placebo) Effekt. Und glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche!
Auch ist es wichtig, seinen Panikattacken und Angststörungen auf den Grund zu gehen und den wahren Auslöser zu finden. Sozusagen „Die Angst an ihrer Wurzel packen“.
Jede erfolgreiche Therapie fängt damit an die Ursache zu finden. Erst dann werden, zusammen mit dem/der Therapeuten/Therapeutin Lösungen gesucht, um den Teufelskreis von Angst und Panik Schritt für Schritt zu durchbrechen. Es ist wie bei einem kaputten Zahn. Auch er wird komplett mit der Wurzel gezogen, sonst sind die Schmerzen immer noch da bzw. können noch schlimmer werden.
Und Schritt für Schritt bedeutet auch, sich nicht gleich der Angst zu stellen. Womit wir nun beim 3. Grund wären…
Grund 3: Die Angst vor der Konfrontation!
Sich mit der Angst zu konfrontieren ist für alle Betroffene eine Horrorvorstellung. Alleine schon der Gedanke daran löst bei allen die bekannten Angstgefühle mit samt den Symptomen aus. Zittern, Übelkeit, innere Unruhe, Herzrasen und andere körperlichen Reaktionen machen sich breit.
„Hilfe ich werde verrückt“, „Ich bekomme einen Herzinfarkt“. „Ich werde gleich ohnmächtig“, „Ich muss schnell hier weg“… sind nur einige Gedanken, die einem dabei durch den Kopf schießen. Doch genau diese Gedanken und Vorstellungen sind ja eigentlich die Angststörung.
Es ist die Angst vor der Angst oder auch Erwartungsangst.
Übrigens: Vor der Angst zu fliehen, ist eine natürliche Körperreaktion und hat nichts mit „Feigheit“ zu tun. Es ist lediglich ein Schutzmechanismus, der unser Überleben sichern soll. Solange unsere Urahnen keine effektiven Waffen hatten, sind sie in Gefahrensituationen immer geflohen.
Nur sollte uns klar sein, vor welcher Gefahrensituation wir eigentlich fliehen? Sind wir wirklich in „Lebensgefahr“, wenn wir zum Beispiel in einer großen Schlange an der Kasse stehen (Oder an welchen Ängsten wir auch immer leiden)? Das sollte sich mal jeder für sich in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Aber das nur nebenbei.
Ich weiß zwar nicht, wie der nette Therapeut in einem Video hieß? Doch mit seiner Aussage hatte er vollkommen recht: „Wir müssen den Betroffenen klarmachen, dass ihre Ängste durch falsche Gedanken und Vorstellungen ausgelöst werden.“
Wo wir wieder bei der „Wurzel“ oder dem eigentlichen Angstauslöser wären.
Eine erfolgreiche Therapie besteht aus mehreren Schritten und nicht gleich mit der Konfrontation. Bei mir und vielen anderen Betroffenen waren es genau diese Schritte, die geholfen haben unsere Panikattacken und Angststörungen dauerhaft loszuwerden.
Die wären:
- Angst analysieren, den wahren Auslöser finden und die Dinge im Leben ändern, die geändert werden müssen.
- Angst schwächen, indem man Körper, Geist und das Selbstbewusstsein stärkt und somit sein körperliches und seelisches Gleichgewicht findet.
- Erst dann kommt die Konfrontation mit der Angstsituation und das Schrittweise!
Das waren nun 3 Gründe die mir eingefallen sind, warum eine Therapie bei Panikattacken und Angststörungen, bei manchen oft nicht hilft?
Ich hoffe, ich konnte Dir einige Anregungen zum Nachdenken geben und Dir eine andere Sichtweise vermitteln.
Was ist nun die beste Therapie bei Panikattacken und Angststörungen?
Ja, gute Frage!
Ich denke, die beste Therapie bei Panikattacken und Angststörungen wäre eine Therapie, die von allen Therapiemöglichkeiten, die ich schon oben aufgelistet habe, die besten Ansätze vereint. So muss der oder die Betroffene nicht immer nach neuen Möglichkeiten Ausschau halten und lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
Dadurch, dass verschiedene Möglichkeiten getestet werden können, kann der/die Betroffene, die für sich Besten herausnehmen und anwenden. Was sicherlich zum besseren Erfolg, sowohl für Betroffene, als auch für Therapeuten führt.
Mein Tipp zur Selbsthilfe!
Du möchtest Deine Ängste überwinden und/oder Panikattacken loswerden? Mit bewährten Schritten und den passenden Lösungen? Dann schau Dir jetzt unser Selbsthilfepaket „Raus aus der Angst“ an und fange schon in weniger als 5 Minuten an, Dich von Deinen Ängsten zu befreien!
Ich wünsche Dir alles Gute und bis zum nächsten Artikel.
Bernd Pelzer meint
Hallo Caro,
ein sehr schöner Blog mit Herz und Verstand, sachlich fundiert.
Als Psychologe, Therapeut und Angstforscher kann ich eure Seite nur loben.
LG Bernd Pelzer
Kimberly White meint
Also ich habe nur Eibe Therapie von 12 Therapie Stunden gemacht und muss sagen das einzige was wir gemacht haben über meine Vergangenheit gesprochen und hyperventilations Training was für mich ziemlich unangenehm war hatte knapp 2 Monate nichts und nach diesem Training hab ich jedes Mal nach dem Sport kaum Luft bekommen und dadurch eine Panikattacke … Tabletten hatte ich davor auch schon die nichts gebracht haben. Ich glaube man muss lernen damit um zugehen und es zu akzeptieren das das eine Krankheit ist und man sollte sich dafür nicht schämen !
Hans meint
Man sagt ja immer man soll sich der Angstsituation bewusst aussetzen. Das hat bei mir nichts gebracht. Das Herzrassen und die Atemnot kommt trotzdem , immer wieder. Das einzige , das mir ein wenig hilft, ist bewusst tief atmen. So kann ich die Situation auf einem gewissen Level halten.
Es ist aber trotzdem sehr anstrengend u. kostet mich jedes mal sehr viel Energie.