Soziale Phobie! Darum geht es in meinem heutigen Artikel. Dabei werde ich Ihnen (hoffentlich einfach und verständlich) diese Angststörung einmal genauer erklären. Da eine soziale Phobie mehrere Ängste betrifft, kann ich hier nicht alle Ängste aufzählen.
Doch ich werde in weiteren Artikel, die ich Ihnen hier auf meinem Blog bereitstellen werde, auf die einzelnen Ängste etwas genauer eingehen. Gut, kommen wir nun zurück zum heutigen Thema: „Soziale Phobie“.
Inhaltsverzeichnis
Soziale Phobie: Was ist das?
Die soziale Phobie (auch Sozialphobie) ist eine Angststörung, wo Betroffene eine starke Angst vor sozialen Situationen entwickeln. Sie gehört zu den häufigsten Angsterkrankungen. Schätzungen zur Folge leiden ca. 11 % der Männer und 15 % der Frauen in Ihrem Leben an einer sozialen Phobie.
Im Grunde genommen, ist die soziale Phobie nicht die „direkte Angst“, sondern sozusagen eine Gesamtbezeichnung mehrerer Ängste. Denn es gibt sehr wohl Menschen, die z.B. eine Rede halten können, aber Angst vor Nähe haben.
Eine soziale Phobie kann fast alle sozialen Situationen betreffen, aber auch in nur einzelnen Situationen auftreten.
Ängste (Angstsituationen) die als eine soziale Phobie bezeichnet werden, sind zum Beispiel:
- Angst eine Rede zu halten
- Angst (überhaupt) im Mittelpunkt zu stehen
- Angst zu versagen
- Angst vor Prüfungen
- Angst vor Nähe (extreme Schüchternheit)
- Angst in der Öffentlichkeit etwas zu essen oder trinken
- Angst vor Kritik
- Angst vor anderen Menschen was zu schreiben oder zu telefonieren
- Angst vor Kontakt zum anderen Geschlecht
- …
Wie bei allen Ängsten kommt es auch bei einer Sozialphobie zu körperlichen Reaktionen (Symptomen). Die häufigsten sind zum Beispiel:
- Starke Nervosität
- Übelkeit
- Herzrasen
- Innere Unruhe
- Schwitzen
- Atemnot
- Erhöhter Harndrang
- Durchfall
- Extremes Zittern (Hände, Beine, Körper)
- Erröten
- Schwindel
- Stottern (oder häufige Versprecher)
- Beklemmungsgefühl in Brust- oder Magen-Darm Bereich
- …
Diese Symptome treten meist in einer für die Betroffenen angst machenden Situation auf und können sich bis zu einer Panikattacke steigern.
Die schlimmste Angst die Betroffene dabei entwickeln, ist wie bei jeder Angsterkrankung, die sogenannte Erwartungsangst (Angst vor der Angst). Dies führt häufig dazu, dass Betroffene Situationen oder auch Tätigkeiten bewusst meiden und sich aus Ihrem sozialen (auch familiärem) Umfeld immer mehr zurückziehen. Bis hin zur totalen Isolation.
Der Verlust vom Arbeitsplatz, von Freunden und Bekannten und somit die „Vereinsamung“ sind oft die Folge. Nicht selten erkranken Betroffene dadurch auch an einer Depression und sind in einigen Fällen nicht mehr (oder nur noch selten) in der Lage das Haus alleine zu verlassen.
Auch ist die Gefahr einer Suchterkrankung, bei vielen Menschen mit einer sozialen Phobie groß, da Alkohol, Drogen oder auch einige Medikamente, die Symptome schwächen bzw. verdrängen können.
Soziale Phobie Ursachen:
Die Ursachen an einer sozialen Phobie zu erkranken, können sehr unterschiedlich sein und sind auch noch nicht ganz geklärt, da sich soziale Phobien in ihrer Ausprägung sehr stark unterscheiden können. Insbesondere der Übergang von Schüchternheit zur sozialen Phobie ist schwer zu bestimmen.
Eine soziale Phobie darf auch nicht mit sozialen Defiziten (Verhaltensmuster) verwechselt werden, obwohl die soziale Phobie aus sozialen Defiziten entstehen kann.
Eine frühkindliche Ursache könnte z.B. sein:
Das die Eltern selbst nur wenig bis keine sozialen Kontakte gepflegt haben und man als Kind schon in einer „sozialen Isolation“ aufgewachsen ist.
Aber auch Fehler in der Erziehung können eine soziale Phobie zur Folge haben. Ist man als Kind ständig kritisiert worden und konnte man sich dadurch nicht selbst entfalten, kann sich das sehr negativ auf das Selbstbewusstsein auswirken. Man traut sich nichts mehr zu und hat ständig Angst kritisiert zu werden oder Fehler zu machen.
Auch „es jedem recht machen wollen“ und ständig und zu allem „Ja“ zu sagen, sind nicht nur Anzeichen von mangelndem Selbstbewusstsein, sondern können auch zu einigen sozialen Phobien führen (Angst zu versagen, Angst vor Kritik usw.)
Genetische Ursachen:
Zwillingsstudien (Studien mit eineiigen Zwillingen, die getrennt voneinander aufwuchsen) lassen vermuten, dass eine genetische Disposition mit ursächlich ist. Erkrankt ein Zwilling an einer sozialen Phobie, erkrankt der andere mit 30–50-prozentiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls daran. Es hängt vermutlich von Umwelteinflüssen ab, ob die Veranlagung sich manifestiert. (Quelle: Wikipedia)
Soziale Phobie Therapie:
Eine soziale Phobie ist gut behandelbar. Bewährt hat sich dabei insbesondere die Verhaltenstherapie. Hier lernen Betroffene Ihre Ängste zu bewerten (sich die Angst bewusst machen) und die negativen Angstgedanken durch positive Ansätze zu ersetzen.
Die Konfrontation mit bestimmten Angstsituationen ist auch Teil einer erfolgreichen Therapie. Dadurch können Betroffene lernen mit Kritik umzugehen, ihren Perfektionsanspruch abzulegen… Lernen das auch Fehler zu machen etwas ganz normales ist, sich zu akzeptieren und sich unabhängig von Meinungen anderer zu machen. So bekommen Betroffene wieder ihre Handlungsfreiheit zurück, werden wieder aktiver und stärken ihr Selbstbewusstsein.
Unterstützt wird die Verhaltenstherapie bei sozialen Phobien, von Entspannungsübungen (Progressive Muskelentspannung) und körperlichen Aktivitäten. Da sie als angstlindernd gelten, indem sie die meisten Symptome, die mit der Angst einhergehen (zittern, innere Unruhe, Nervosität…) stark reduzieren oder sogar ganz heilen können.
Eine soziale Phobie ist (wie jede andere Angsterkrankung auch) gut behandelbar und sollte schon im Anfangsstadium behandelt werden, da hier die Heilung schneller erfolgen kann. Auch bei Menschen, die schon lange Jahre eine soziale Phobie haben, sind die Chancen einer erfolgreichen Therapie sehr gut.
Wichtig ist (und das ist bei jeder Angststörung gleich), dass man bei der Therapie auch mitmacht. Nur so kann auch eine Therapie erfolgreich abgeschlossen werden und man findet wieder in das Leben zurück, welches einem auch zusteht.
Ein normales und glückliches Leben, OHNE unnötige Ängste, Panikattacken oder Depressionen.
Soziale Phobie – Selbsthilfe und vorbeuge:
Folgende Empfehlungen können Sie sofort nutzen, wenn Sie an einer sozialen Phobie leiden:
- Machen Sie sich Ihre Ängste bewusst!
Schreiben Sie sich Ihre Angst „von der Seele“ und machen Sie sich Ihre Angst bewusst. Analysieren Sie Ihre Angst genau und finden Sie heraus: „Warum Sie diese Angst haben?“ und „Wie stark diese Angst Ihr momentanes Leben einschränkt?“ Dabei werden Ihnen diese 4 Fragen helfen, die Sie sich unter folgendem Link sofort herunterladen können: HIER KLICKEN
- Lernen Sie zu entspannen!
Körperliche Aktivitäten und insbesondere Entspannungsübungen wirken angstlindernd, da sie die meisten Symptome die mit der Angst einhergehen, stark reduzieren oder auch ganz beseitigen können. Hierbei hat sich besonders die progressive Muskelentspannung bewährt.
Sie ist leicht erlernbar, wirkt sehr schnell und wird deshalb mit großem Erfolg bei der Therapie von Ängsten und Panikattacken mit einbezogen.
Die progressive Muskelentspannung können Sie erlernen, indem Sie einen Kurs besuchen, oder sich auch geführte Höranleitungen als CDs oder MP3 Downloads kaufen.
Achten Sie bei den CDs unbedingt immer darauf, dass Sie alle 3 Übungen dieser Entspannungsmethode bekommen. Da diese aufeinander aufbauen und Sie nur so, Schritt für Schritt diese Entspannungsmethode richtig und auch effektiv erlernen können. Ein Kurs dauert schließlich auch nicht umsonst 6 Wochen.
Günstige Höranleitungen zur progressiven Muskelentspannung, wo Sie alle 3 Übungen Schritt für Schritt erlernen können, erhalten Sie hier >> Entspannungspaket PMJ
- Stellen Sie sich der Angstsituation Schritt für Schritt!
Dabei können Ihnen Hilfe und Selbsthilfemöglichkeiten helfen, die sich bei anderen Menschen bewährt haben, und die Sie auch für sich nutzen können.
Sie leiden an einer sozialen Phobie und möchten diese Möglichkeiten zur Hilfe und Selbsthilfe testen? Dann klicken Sie jetzt den folgenden Link und Sie werden auf eine Seite weitergeleitet, wo Sie all das erhalten, was Sie zur Hilfe und Selbsthilfe benötigen und in Ruhe testen können: zum Raus aus der Angst Selbsthilfepaket
Weiter Empfehlungen:
Auch Selbsthilfegruppen, können Ihnen helfen, Ihre soziale Phobie zu lindern oder auch ganz zu besiegen.
Eine Auswahl an Büchern zum Thema soziale Phobie und Ängste finden Sie HIER!
Alles Gute und bis zum nächsten Artikel.
Rudolf Lechleitner meint
Ich habe früher selbst unter einer sozialen Phobie gelitten und konnte diese glücklicherweise ablegen. Die Kombination aus Verhaltens- und Konfrontationstherapie ist tatsächlich eine Kombination, die zu guten Ergebnissen führt.
Rückblickend bin ich der Meinung: durch die bisherigen Erfahrungen wurde man zu dem Menschen, der man jetzt ist. Darin befindet sich jedoch auch die Angst vor negativen Dingen, die man erwartet – zu denen jedoch keine eigenen Erfahrungen gehören. Warum das? Weil andere uns gesagt haben: tu das nicht, das ist falsch, das wollen die anderen nicht, … Und wenn wir es oft genug gehört haben, dann glauben wir es auch. Selbst wenn wir keine eigenen Erfahrungen dazu haben (und daher gar nicht wissen, ob diese Aussagen richtig oder falsch waren). Ziel ist es also viele neue Erfahrungen zu machen, vor denen man sich bisher gefürchtet hat. Und diese werden meist sehr positiv überraschend sein!