Was ist Platzangst? Bei Platzangst wird zwischen zwei Ängsten unterschieden. Während in der Umgangssprache die Platzangst, als die Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie) bekannt ist, wird die Platzangst in der Psychologie als das Gegensätzliche, nämlich die Angst vor weiten Plätzen (Agoraphobie) bezeichnet.
Da ich hier auf Panikattacken-Selbsthilfe, meine Artikel in erster Linie für Menschen mit einer Angststörung schreibe, möchte ich auch bei der Umgangssprache bleiben und Ihnen das bieten, wonach Sie auch im Internet suchen.
Deshalb handelt es sich bei der Platzangst in diesem Artikel, um die Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie). Die Agoraphobie (Angst vor weiten Plätzen) habe ich in diesem Artikel beschrieben: Agoraphobie – Ursachen, Symptome, Hilfe & Selbsthilfe
Die Platzangst bzw. Klaustrophobie ist eine Angststörung, bei der Betroffene eine starke Angst in engen oder geschlossenen Räumen bekommen. Sie kann eigentlich in zwei Ängsten unterteilt werden:
- Die Angst vorm Ersticken
- Die Angst vor Enge
Platzangst ist eine weit verbreitete Angststörung. Mit dem Aufzug fahren, sich ins Auto zu setzen, oder in eine vollbesetzte Straßenbahn, U-Bahn oder einen Bus zu steigen, sind nur einige Situationen, wovor Betroffene eine Angst entwickeln. Die Angst während einer solchen Situation, kann sich so weit steigern, dass es auch zu einer Panikattacke kommen kann.
Ist die Angst vor solchen oder ähnlichen Situationen so stark, entwickeln viele Betroffene ein Vermeidungsverhalten (Fluchtverhalten). Sie tun alles, um diese Situationen so gut es geht zu meiden und sich damit nicht konfrontieren zu müssen.
Dabei ist (wie bei allen Angststörungen) die Angst vor der Angst (Erwartungsangst) die schlimmste Angst. Hier malen sich Betroffene schon vorher in Ihren Gedanken aus, was alles schreckliche passieren wird, wenn sie sich in die jeweilige Situation begeben.
Dies kann dazu führen, dass Betroffene z.B. lieber früher aufstehen, um zu Fuß oder mit dem Rad in die Arbeit fahren, als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto. Auch wird lieber die Treppe genommen, als mit dem Aufzug zu fahren.
Obwohl das letztere Beispiel eigentlich für die körperliche Fitness gut ist, haben Menschen die an einer Platzangst leiden, garantiert nichts zu lachen. Häufig sind diese Ängste so stark, dass es sogar den Verlust vom Arbeitsplatz bedeuten kann, bis hin zur Isolation vom sozialen Umfeld.
Dabei kann es zu weiteren Ängsten wie z.B. „Zukunftsangst„, „soziale Phobie“ oder auch Depressionen kommen.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen von Platzangst:
An einer Platzangst (Klaustrophobie) zu leiden, kann mehrere Ursachen haben. Dabei kann die Ursache in einem Erlebnis liegen. Zum Beispiel: Wenn der Aufzug einmal stecken geblieben ist und es lange gebraucht hat, bis Hilfe gekommen ist. In der Kindheit, wenn man von anderen Kindern (oder auch Eltern, als Strafe) in einen engen Raum eingesperrt wurde. Auch bei gestressten und überforderten Menschen, kommt es häufig zu einer Platzangst.
Eine weitere Ursache liegt oft in der Hemmung expansiver und defensiver Verhaltensmuster bei den Betroffenen. So grenzen sie sich in zwischenmenschlichen Beziehungen zu wenig ab und die resultierende Angst vor Vereinnahmung, Enge und Ersticken wird auf symbolische Situationen verschoben.
Welche Symptome entstehen bei Platzangst:
Wie bei jeder Angst reagiert der Körper auch bei Platzangst mit angst üblichen Reaktionen. Kommt es zur Konfrontation mit einer Angstsituation, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Atemnot
- Starke Unruhe (Nervosität)
- Zittern (Hände, Beine, ganzer Körper)
- Schwindel
- Ohnmachtsgefühl
- Schweißausbrüche
- Panik
- Herzrasen
- Starke Übelkeit
- …
Platzangst Hilfe und Selbsthilfe:
Da es einfach nicht möglich ist, geschlossene Räume im Alltag zu meiden und Betroffene genauso wie Nicht-Betroffene Ihre alltäglichen Pflichten (Ämtergänge, Arbeit, einkaufen gehen usw.) erfüllen müssen, sollten Menschen die an einer Platzangst leiden, sich unbedingt Hilfe holen. Sonst kann es leicht (wie schon weiter oben geschrieben) zu einer Isolation vom sozialen Umfeld und mehr kommen.
Eine der besten Hilfen gegen Platzangst, ist eine Verhaltenstherapie. Dabei macht der/die Betroffene zusammen mit dem Therapeuten eine genaue Analyse der Angst und es wird nach der Ursache gesucht. Danach werden zusammen Strategien entwickelt, um gegen die Angst Schritt für Schritt vorzugehen.
Das wichtigste während einer Therapie sind die Konfrontationsübungen. Hier stellt sich der/die Betroffene, der jeweiligen Angstsituation und wird dabei vom Therapeuten begleitet. Dadurch lernt der/die Betroffene seine Angstgedanken zu kontrollieren und die Situation als das einzustufen, was sie auch in Wahrheit ist: Nicht gefährlich!
Je öfter sich Betroffene der Angstsituation stellen und erleben, dass nichts Schlimmes passieren kann, umso schneller schwächt die Angst ab, bis sie schließlich ganz verschwindet.
Unterstützt wird die Verhaltenstherapie mit Atemübungen und Entspannungsmethoden, wie die progressive Muskelentspannung. So lernt der/die Betroffene VOR und IN solchen Situationen sich schnell wieder zu beruhigen und Angstreaktionen des Körpers zu lindern (teilweise sogar ganz wegzubekommen) und vorzubeugen.
Bewährte Selbsthilfemöglichkeiten bei Platzangst:
Effektive Übungen, Tipps und Strategien zur Selbsthilfe, die Ihnen bei Platzangst (und anderen Ängsten) helfen können, finden Sie in unserem Selbsthilfepaket bei Angst & Panik (Link klicken).
Zum Schluss noch ein Video, wo es um das Thema Platzangst (Klaustrophobie) und wie auch Hypnose dagegen helfen kann:
Bonus: Sicher Dir hier unseren kostenlosen Crashkurs „Endlich angstfrei Leben!“ und erhalte 25 effektive Tipps, die von Ängsten befreien, Dein Selbstbewusstsein stärken und die Lebensfreude steigern. Per E-Mail, absolut gratis!
Auf unserer Review-Seite „Bücher zur Angstbewältigung“ finden Sie aktuelle Bücher zum Thema Ängste und Panikattacken. Alles Gute und bis zum nächsten Artikel!
Schreibe einen Kommentar