Als Trypanophobie wird die irrationale und extreme Angst vor Spritzen, Nadeln oder auch Injektionen bezeichnet. Viele sagen auch einfach „Spritzenangst“. Sie gehört zu den relativ häufigsten spezifischen Phobien.
Für eine Studie, wurden 400 Menschen (mittleren Alters) untersucht, die eine Impfung bekommen sollten. Davon gaben 21,7% an sich zu fürchten und bei 8,2% konnte eine extreme Angst festgestellt werden.
Während sich viele (besonders oft Kinder) vor Blutabnahmen oder Injektionen etwas fürchten bzw. angespannt sind, löst bei Menschen die an Trypanophobie leiden, allein schon der Gedanke daran, teils heftige Angstreaktionen aus
Bei sehr extremen Fällen von Trypanophobie, kann es durch die Vermeidung von Angstsituationen, auch zu sozialen oder beruflichen Einschränkungen kommen.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen einer Angst vor Spritzen:
Bevor es zu den Ursachen geht, sollte man vorher unterscheiden zwischen einer „normalen“ Angst vor Spritzen bzw. Nadeln und einer Phobie.
Die normale Angst oder Furcht vor Spritzen, kennen die meisten von uns. Fast jeder ist angespannt oder zittrig bevor es zum Einstich kommt. Doch danach löst sich die Anspannung und alles ist wieder in Ordnung.
Das Gleiche gilt auch bei Kindern, die davor oft auch schreien oder sich wehren.
Während es bei Menschen, die an einer Trypanophobie leiden, zu Verhaltensauffälligkeiten, wie das strikte vermeiden von Angstsituationen oder extremen Angstsymptomen kommen kann.
Ärzte oder Psychologen haben verschiedene Erklärungen, was die Ursachen einer Angst vor Spritzen, Nadeln oder Injektionen betrifft. Die meisten davon, werden mit Erfahrungen oder Erlebnissen in der Kindheit verbunden:
- Injektionen sind für die meisten Menschen unangenehm. Wer an einer Trypanophobie leidet, kann zum Beispiel in der Kindheit schlechte Erfahrungen mit Spritzen gemacht haben. Besonders Kleinkinder sind oft nicht in der Lage zu verstehen, warum plötzlich ein „Fremder“ ihnen wehtut und die Eltern sie nicht davor beschützen.
- Eltern, Erzieher oder andere Bezugspersonen, können auch als Ursache einer Angst vor Spritzen infrage kommen. Entweder, weil sie selbst mit extremer Angst davor reagieren und das Kind dieses Verhalten übernimmt (siehe Lernen am Modell).
- Oder weil das Kind von ihnen Sätze wie: „Rühre bloß keine Spritzen an, sie könnten infiziert sein“ oder aber „Du musst jetzt mutig sein, wenn Du die Spritze bekommst“, zu hören bekommt. Dies kann zu ängstlichen Gedanken an Spritzen oder Nadeln führen, bis hin zu einer Angststörung.
- In seltenen Fällen kann die Ursache darin liegen, dass Betroffene „Spritzen“ mit dem „Tod“ verbinden. Zum Beispiel, wenn er/sie in der Kindheit beobachtet hat, dass ein naher Verwandter (Oma, Opa, Onkel…) eine Spritze bekam und kurz darauf verstorben ist.
- Eine schlechte Nachricht von Bekannten oder engen Freunden, bei denen nach einem Bluttest eine schwere Erkrankung diagnostiziert wurde, kann auch zu extremer Angst vor Spritzen oder Injektionen führen. Oder sie verschlimmern, sollte man selbst mal zum Bluttest müssen.
- Bei vielen liegt die Ursache darin, dass sie einfach Angst haben in Ohnmacht zu fallen und sich dadurch zu blamieren, wenn ihnen Blut abgenommen wird. Darum versuchen Sie solche Arzttermine so gut es geht zu vermeiden.
Symptome einer Trypanophobie:
Wie bei allen Phobien kann es auch bei der Angst vor Spritzen zu den typischen Angstsymptomen kommen. Die können sich körperlich, psychisch oder auch im Verhalten äußern. Bei letzteren spricht man von Angstreaktionen.
Die häufigsten sind:
- Starke Angst fühlen, bei dem Gedanken an Spritzen oder Nadeln.
- Zittern, Beben (Hände oder Körper), besonders vor einem Arzttermin.
- Innere Unruhe, starke Nervosität
- Herzrasen, erhöhter Puls oder Blutdruck
- Starkes Schwitzen, Wärme- oder Kälteschauer
- Das Gefühl ohnmächtig zu werden oder die Kontrolle zu verlieren
- Situationen vermeiden (Arzttermine)
- Bis hin zu: Sich vom Alltag zurückziehen
- Oder in Panik zu geraten und Angst haben streben zu müssen
Viel Menschen mit Trypanophobie, ekeln sich auch vor Blut bzw. können kein Blut sehen, weil es ihnen dabei schlecht wird.
Was tun, um die Angst vor Spritzen zu überwinden
Bei vielen Betroffenen kann es helfen, sich mit ihrer Angst in Ruhe auseinanderzusetzen und alles realistisch zu betrachten. Dabei kannst Du Dir die folgenden 3 Fragen, mit reichlich Abstand auf ein Blatt Papier aufschreiben:
- Warum habe ich überhaupt diese Angst?
- Vor was genau habe ich dabei Angst?
- Was könnte mir dabei am schlimmsten passieren?
Nun schreibst Du zu jeder Frage, so viele Antworten auf, die Dir dabei einfallen.
Bist Du fertig, dann ließ Dir alle Antworten, mehrmals in aller Ruhe durch und betrachtest alles einmal realistisch.
Danach nimmst Du Dir ein neues Blatt Papier und schreibst Dir folgende Frage auf:
- Wie oft sind meine schlimmsten Befürchtungen tatsächlich eingetreten?
Nun schreibst Du auch hier alle Antworten auf, die Dir dabei einfallen und lass Dir ruhig dabei Zeit.
Und, wie viele sind es bei Dir?
In den meisten Fällen, gibt es hier keine Antwort, weil das „Schlimmste“ zu 99,9% nie eintritt.
Sollte dennoch eine der „schlimmen Befürchtungen“ eingetreten sein, dann lautet die nächste und letzte Frage: „Was kann ich tun, um es zu ändern?“
Hier gibt es dann nur 2 Antworten:
1. Ich helfe mir selbst, indem ich schaue, was bei mir schiefläuft und ändere Dinge in meinem Leben.
2. Oder ich lasse mir helfen und hol mir professionelle Hilfe bei einem Therapeuten.
Wo wir auch schon beim letzten Punkt wären.
Ist die Angst vor Spritzen so stark, dass sie vielleicht sogar das Leben einschränkt, dann sollte man sich unbedingt professionelle Hilfe holen und eine Therapie machen.
Hier kann am besten geklärt werden: Warum die Angst vor Spritzen da ist? Und vor allem, ob es überhaupt die „Hauptangst“ ist?
Oder von einer anderen Angst ausgelöst wird, wie zum Beispiel:
- Angst ohnmächtig zu werden
- Angst vor Krankheiten
- Angst zu zittern (Hände)
- Angst vor Infektionen
- usw…
Bei Angst- und Panikstörungen, hat sich bei vielen eine Verhaltenstherapie bewährt. Bei spezifischen Ängsten hilft oft auch eine Hypnosetherapie. Auch bieten viele Heilpraktiker gute Methoden zur Angstbewältigung an.
Als Selbsthilfe bei allen Phobien oder Angststörungen werden Entspannungstechniken wärmstens empfohlen. Dadurch können viele Symptome wie zittern, Anspannung, innere Unruhe oder Einschlafprobleme stark gelindert oder ganz geheilt werden.
Bewährte Entspannungstechniken bei Ängste, Phobien und Panikattacken sind: die progressive Muskelentspannung und autogenes Training. Aber auch Meditation, Qigong, Yoga oder einfach nur Sport und Bewegung.
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