Die Thanatophobie oder die Angst vor dem Tod, ist eine der häufigsten Ängste. Für viele ist sie auch „die Wurzel aller Ängste“. Denn wenn man genau hinschaut, bezieht sich fast jede Angst, auf das: „Das gleich etwas Schlimmes passieren und man vielleicht sterben wird“
„Die Angst zu sterben“, wird auch bei 99% aller Ängste und Phobien, als einer der Angstgedanken gelistet.
Viele, wenn nicht fast alle Menschen, haben eine Angst vor dem Tod. Bei manchen bezieht sich dabei die Angst, direkt auf das „tot sein“, während bei anderen der Schwerpunkt, bei der Angst vor dem „eigentlichen Moment des Sterbens“ liegt.
Normalerweise, gehört diese Angst nicht zu den Ängsten oder Phobien, die das Leben einschränken (Sonst hätten fast alle Menschen ein Problem), doch wenn die Angst vor dem Tod, so stark bei jemanden ausgeprägt ist, dass es das tägliche Leben beeinflusst, dann kann man von einer Angststörung ausgehen, die behandelt werden muss.
Inhaltsverzeichnis
Was können die Ursachen bei einer Angst vor den Tod sein?
Wie schon gesagt, haben fast alle Menschen eine Angst zu sterben, oder vor dem Tod. Doch es gibt auch Ursachen, die diese Angst stärken können.
Häufige Ursachen können sein:
Der Glaube (Religion)
Die Angst vor dem Tod ist bei vielen Menschen mit ihrem religiösen Glauben verbunden. Besonders, wenn sie sich gerade in einer Phase „des Suchens“ befinden.
Einige Leute denken, dass sie durch ihren Glauben genau wissen, was nach dem Tod passiert, aber haben trotzdem Angst, dass das Ganze falsch sein kann. Einige glauben, dass der Weg zum Heil sehr gerade und schmal ist. Deshalb befürchten sie nun, dass eventuelle Abweichungen und Sünden, sie in die ewige Verdammnis führen.
Religiöse Überzeugungen können für Einzelne tief prägend sein. Bei manchen sogar so tief, dass sogar ein Therapeut, der den gleichen Glauben hat, nur schwer an solche Menschen herankommt. Wenn die Angst vor dem Tod auf dem Glauben bzw. der Religion basiert, ist es oft hilfreich, sich von einem Priester, Gelehrten oder Gemeindeleiter, beraten zu lassen, um eventuelle Unklarheiten oder falsche Vorstellungen zu klären.
Dies sollte aber auf keinen Fall, einer Psychotherapie bevorzugt werden, sondern lediglich als hilfreiche Ergänzung angesehen werden.
Angst vor dem Unbekannten
Bei der Thanatophobie kann auch die Ursache, in der Angst vor dem Unbekannten liegen. Es ist Teil der menschlichen Natur, alles wissen, kennen und verstehen zu wollen, was auf der Welt und um uns herum passiert.
Was nach dem Tod passiert? Ist noch nicht nachgewiesen worden. Es bestehen lediglich Vermutungen, die uns aber nicht reichen, da wir es ja genau wissen wollen. Darum haben Menschen, die sehr intelligent und neugierig sind, oft ein höheres Risiko an einer Thanatophobie zu leiden, als Menschen, die Antworten im Glauben oder der Religion suchen.
Angst vor Kontrollverlust
Wie nach dem Wissen, ist auch die Kontrolle etwas, wonach wir Menschen streben. Doch der Moment des Sterbens ist völlig außerhalb jeder Kontrolle. Viele Betroffene, die auch Angst vor Kontrollverlust haben, meinen durch wiederholte Gesundheitschecks oder andere Rituale, den Zeitpunkt des Sterbens hinauszögern zu können.
Besonders bei Betroffenen, mit dieser Art von Thanatophobie, kann das Risiko an Zwangsstörungen, Hypochondrie und sogar Wahnvorstellungen zu erkranken, erhöht sein.
Angst vor Schmerzen, Krankheit oder den Verlust der Würde
Oft kommt es vor, dass Menschen die scheinbaren an einer Angst vor dem Tod leiden, in Wirklichkeit nicht Angst vor dem Tod selber haben. Stattdessen haben sie eher eine Angst vor den möglichen Ursachen, an denen sie sterben könnten.
Dabei kann es sich, um die Angst vor lähmenden Schmerzen, einer schwächenden Krankheit oder sogar den damit verbundenen Verlust der Würde handeln.
Diese Art von Thanatophobie, kann der Therapeut durch eine sorgfältige Befragung, über die Besonderheiten der Angst feststellen. Viele Menschen mit dieser Art von Angst, leiden auch unter Nosophobie (Auch eine Angst vor Krankheiten), Hypochondrie, oder anderen psychosomatischen Störungen.
Angst um die Familie
Viele Menschen, die an einer Angst vor dem Tod leiden, haben eher weniger die Angst zu sterben, als wie vor dem, was nach ihrem Tod mit ihrer Familie passieren würde.
Dies kommt besonders häufig bei frisch gewordenen Eltern und Alleinerziehenden vor. Sie haben Angst, dass ihre Familie finanziell schlecht dastehen würde, oder dass niemand da sein würde, um für sie zu sorgen.
Wenn Kinder Angst vor dem Tod haben
Ein Kind, das Angst vor dem Tod hat, kann für die Eltern sehr anstrengend sein. Auf der anderen Seite, kann es aber auch ein normaler Teil der Entwicklung des Kindes sein. Kindern fehlt in der Regel das Verständnis für den Tod, welches uns Erwachsenen hilft, die Angst unter Kontrolle zu halten.
Viele von ihnen verstehen nur schwer, dass für jeden einmal die Zeit kommt, diese Welt zu verlassen. Dies kann Kinder auf eine verworrene und manchmal erschreckende Vorstellung davon führen, was es bedeutet, tot zu sein.
Ob die Angst als eine Phobie angesehen werden kann, hängt vom Schweregrad und der Länge des Zeitraums der Angst ab. Bei Kindern werden in der Regel Phobien erst dann diagnostiziert, wenn die Ängste mehr als sechs Monate andauern.
Ähnliche Befürchtungen
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen die an einer Thanatophobie leiden, auch andere, „ähnliche“ Ängste entwickeln. Häufig ist es, die Angst vor Grabsteinen, Bestattungsdiensten und anderen Symbolen des Todes, die sie an die Hauptangst erinnern.
Diagnose
Da es so viele mögliche Ursachen geben kann, an einer Angst vor dem Tod zu leiden, ist es wichtig, dass eine Thanatophobie von einem geschulten Psychologen diagnostiziert wird. Er kann durch ein ausführliches Gespräch, am besten herausfinden, was genau los ist.
Auch wird meist danach, ein Therapieplan erarbeitet, um die Angst zu überwinden.
Behandlung
Bei einer Thanatophobie, haben sich die kognitive Verhaltenstherapie und psychoanalytische Therapieansätze bewährt. Zusätzliche religiöse Beratung, Medikamente und andere therapeutische Alternativen, können auch in Verbindung mit der Therapie eingesetzt werden.
Selbsthilfe
Egal an welchen Ängsten man leidet, der beste Weg ist immer eine Therapie. Unabhängig davon, ob man sich professionelle Hilfe holt, der Umgang mit der Angst vor dem Tod, kann für viele ein fortlaufender täglicher Kampf sein.
Im Gegensatz zu vielen Phobien, die durch bestimmte Ereignisse ausgelöst werden (wie eine Angst vor Spinnen), kann eine Thanatophobie, ständig präsent sein. Viele berichten, dass Ihre Angst am schlimmste in der Nacht ist, wenn sie allein in der Dunkelheit sind und viel Zeit zum Nachdenken haben.
Hier können als erste Selbsthilfemaßnahmen, Bücher oder Ratgeber helfen. Auch das Erlernen einer Entspannungsmethode, wie die progressive Muskelentspannung, hat sich bei vielen bewährt, um schnell wieder zur Ruhe zu kommen.
Buchtipp zur Selbsthilfe bei einer „Angst vor dem Tod“:
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In die Sonne schauen: Wie man die Angst vor dem Tod überwindet
Buchbeschreibung:
Gibt es ein Leben vor dem Tod? Über die Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind …
Die größte Herausforderung für den Menschen ist es, seiner eigenen Sterblichkeit ins Auge zu blicken. Die Angst vor dem Tod unterscheidet den Menschen vom Tier: Jede Religion, jede Kulturleistung ist ein Versuch, sich das Undenkbare begreiflich zu machen.
Der amerikanische Psychoanalytiker und Bestsellerautor Irvin D. Yalom nähert sich in diesem Buch einer der größten Fragen der Menschheit sowohl auf der professionellen wie auch auf einer zutiefst persönlichen Ebene. „Auch ich fürchte den Tod wie jeder Mensch“, schreibt Yalom, „er ist unser düsterer Schatten, der sich nicht abschütteln lässt.“ In seiner praktischen Arbeit hat er andererseits erfahren, wie sehr das Wissen um den nahen Tod bei vielen seiner Patienten zu einer vollkommenen Neuorientierung, ja Bereicherung führte.
Wie sie auf einmal in der Lage waren, Entscheidungen zu treffen, die ihnen wirklich am Herzen lagen. „In die Sonne schauen“ ist deshalb nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens, sondern auch ein Plädoyer für ein bewusstes Leben. „Es ist kein düsteres Buch“, so Yalom, „meine Hoffnung ist vielmehr, dass wir begreifen, wie kostbar jeder Moment ist und wie tröstlich unser Miteinander, wenn wir unserer Endlichkeit, unserer kurzen Zeit im Licht, wirklich ins Auge sehen.“
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Katharina meint
Ich leide bereits seit meinem 4. Lebensjahr unter Thanatophobie, also bereits seit fast 25 Jahren. Bisher war dieser Begriff allerdings vielen Therapeuten (seltsamerweise) fremd und mir konnte niemand helfen.
Auch habe ich noch keine einzige Person kennengelernt, die ebenfalls (krankhafte) Angst vor dem Tod zu haben scheint. Ich habe bereits etliche, wenn nicht gar alle, Freunde, Bekannte und Verwandte zum Thema befragt.
Ich bin nicht gläubig, fürchte mich aber vor dem Moment des Sterbens („Jetzt gibt’s kein Zurück.“) und vor der Endgültigkeit. Für mich macht auch die Tatsache, sterben zu müssen, das Leben nicht wertvoller, wie man oft liest. Ich finde, es macht alles sinnlos.
Abgesehen davon machen sich sehr viele Menschen, wie ich feststellen musste, etwas vor. Sie halten das Sterben für leicht oder glauben sich keine Gedanken darüber zu machen, da ihr Tod in vermeintlich weiter Ferne liegt. Dass Sterben oft nicht leicht ist, nicht schnell geht und dass der Tod einen nicht im Alter, sondern jederzeit ereilen kann, will niemand wissen.
Des Weiteren wird die Angst vor dem Tod genährt vom Umgang mit Selbigem: Der Tod ist ein absolutes Tabuthema.
Iris meint
hallo Katharina und Sivia!
Mir geht es ähnlich wie Euch. Habe diese lähmenden Panikattacken seit meiner frühen Kindheit und bin ebenso erstaunt, bislang niemanden im therapeutischen Bereich gefunden zu haben, der sich damit befasst. Ich würde gerne Näheres erfahren, Symptome sammeln, Gefühle und Bilder, die in diesen panischen Momenten auftauchen. Als,Kind habe ich vor lauter Hilflosigkeit mit lautem Schreien reagiert. Interessant für mich ist, herauszufinden, was in einem Kind vorgeht, das keinerlei Vorstellung vom Tod hat, aber dennoch anscheinend ein Gefühl dazu mit Bildern in Form von Symbolen.
Emilijones meint
Hallo Katharina
Ich weiss garnicht wie ich anfangen soll.
Ich muss während ich hier schreibe,über die Ursache meiner Angst nachdenken.
Ich kann es kaum ertragen solche Gedanken in meinem Kopf zu haben.
Früher hatte ich nie Angst vor dem Sterben oder dem Tod selbst.
Heute habe ich pure Angst vor beidem.
Es fällt mir unglaublich schwer darüber zu schreiben, ich muss gerade weinen,so sehr bedrücken mich meine Gedanken.
Ich hatte vor nicht allzulanger Zeit Panikattacken durch zu hohem Blutdruck.
Ich hatte immer das Gefühl,mir zieht es die Beine weg.
Ich falle um und das war es.
Es ist grausam darüber nachzudenken,das ich mitbekommen könnte das ich sterben muss.
Ich kann mir nicht vorstellen,das nach dem Tod alles vorbei ist.
Nichts.
Nichts mehr spüren,nicht mehr zu leben,einfach ausgelöscht zu sein.
Ich habe solch furcvhbare Angst davor,ich weiss nicht wie ich damit umgehen kann,um den Gedanken irgendwann sterben zu müssen erträglicher zu machen.
Ich hoffe ich finde es noch heraus.
Silvia meint
Katharina…..
Ich denke wie du…. Und es ist schrecklich, der Gedanke lähmt das Leben. Bin 35 Jahre und habe es auch schon seit meiner
Kindheit. Wenn es ganz akkut ist, zieht sich bei mir der Hals zu, bekomme Atemnot.
Lilly meint
Hallo,
ich bekomme in dem Sinne keine Panikattacken..aber an schlechten Tagen-vor allen Dingen abends(im Bett, wenn man Zeit zum Nachdenken hat), habe ich wahnsinnige Angst vor dem Tod-nicht das Wie, sondern das Überhaupt. Ich liebe mein Leben – meinen Mann, unsere Kinder (die nun schon erwachsen – aber noch zu Hause sind, 18+20 Jahre alt), unsere Haustiere. Es ist für mich unerträglich, zu denken..eines Tages sind wir nicht mehr. Wir sind über 20 Jahre glücklich verheiratet..es nervt mich total, wenn Menschen sagen..“der Tod gehört zum Leben dazu“??? Tod ist für mich kein Leben. Ich will nicht sterben. Ich weiß, wir müssen es alle einmal, ich weiß es ist normal..und trotzdem – wenn ich mich manchmal besonders mit diesem Thema befasse..muss ich nur heulen.
Die meisten Leute, bei denen ich meine Angst schon mal so angedeutet habe, verstehen es nicht.
Übrigens..nicht, dass hier der falsche Eindruck entsteht – ich bin fast nur am Lachen, immer gut gelaunt..die meisten Menschen würden nie im Leben darauf kommen, wie es im Inneren des Öfteren um mich steht!
Himmelhoch jauchzend..zu Tode betrübt..so bin ich..trotzdem..mein Lieblingsspruch ist :“Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag!“
Hora meint
Hallo Lilly,
Es geht mir genau wie Dir.
Den gleichen Text hätte ich schreiben können.
Ich wundere mich manchmal, weshalb andere Menschen diese Gedanken nicht nachvollziehen können und überlege, ob sie bereits einen Ausweg kennen.
NEin, haben sie nicht. Die meisten Leben drauf lassen und nehmen das Ende irgendwie als Plage billigend in Kauf. Wie ein Spiel betrachten viele das Leben. Man bezahlt für eine lustige Fahrt eine Gebühr und wenn die Spielzeit abgelaufen, dann ist eben Game over.
Aber das Leben ist ja nochmal nicht so. Dieses ganze Lernen, Wissen anhäufen, arbeiten, das Leben organisieren ist eben nicht nur lustiges Spiel und dann fragt man sich, wofür das alles gut sein soll, wenn nach einer gew. ZEit alles wieder atomar zerfällt.
Wenn es kein Weiterleben geben würde, wäre es nichts nütze morgens aufzustehen, und irgend etwas anzufangen.
Ich glaube mit christlichem, aber man könnte auch sagen mit religiösem Hintergrund, an ein Weiterleben. Ich denke, alles was je gelebt hat, wird nie mehr tot sein können.
Die Eltern gehen dann ca 25 Jahre früher als wir, die Kinder folgen dann ca 25 Jahre später nach. Wir bleiben aber alle verbunden. So der Schöpfer ….
Ich wünsche jedem, der diesen Horror an vermeintlichen Alleingelassen fühlt, und die Sinnlosigkeit des Lebens und Sterbens so extrem bedenkt, ein inneres Aufgehobensein in Gott. Für mich auch.
Melanie meint
Ich habe leider das selbe Problem wir Ihr, bei mir hat es alles mit ca 14 Jahren angefangen mit panischer Angst in diesem Moment zu sterben, das hat sich nach einigen Jahren dann gelegt und ist dann übergegangen in die Einsicht, dass ich vielleicht nicht jeden Moment sterben werde aber das der Tod unausweichlich ist. Für mich erscheint dadurch das mein Leben ein Ende haben wird das ganze Leben davor als sinnlos. Eigentlich ist es egal wie lange das Leben geht wenn es endlich ist. In Momenten in denen ich allein bin überkommt mich dann diese Angst mit voller Wucht.
Iris erzählt, dass sie als Kind geschrien hat wegen diesen Ängsten. Ich tue es heute noch so, ich werde in diesen Momenten förmlich verrückt und werde immer weiter in diese „Todesspirale“ reingezogen.
Ich bin hilflos und weiß nicht wie ich mit diesem Problem fertig werden kann. Denn eigentlich helfen Panikattacken ja auch nichts, das Leben wird trotzdem enden
Lea Edgeworth meint
Oh man, das ist ja nicht sehr ermutigend… Ich hatte gehofft über das Internet einen Spezialisten zu finden der mir dabei helfen kann. Ähnlich wie bei euch geht es mir auch schon seit frühester Kindheit so. Allerdings hatte ich abgesehen von ein paar seltenen Momenten die glücklicherweise nie lange gehalten haben über Jahre einigermaßen Ruhe. Nun bin ich 24 und mein Vater ist im Februar diesen Jahres gestorben, was mir das Thema Tod viel näher gebracht hat als je zuvor. Seitdem habe ich ständig diese Gedanken. Das Leben ist eigentlich sinnlos, denn es führt ja zu nichts. Manchmal ist es so schlimm, dass ich einfach nur anfange in Sturzbächen zu heulen und zu hyperventilieren. Ebenso wie bei euch besonders dann, wenn ich Abends im Bett liege und Ruhe habe, weshalb ich schon immer versuche mich so lange wie möglich zu beschäftigen, bis ich richtig, richtig müde bin. Dann frustriert es mich aber auch gleich wieder, dass ich etwas ’sinnloses‘ tue um die Zeit tot zu schlagen… Und glücklicherweise selten aber ebenso vorhanden, ist das Bedürfnis mir ein Messer in die Brust zu rammen. Natürlich ein irrationaler Gedanke, völlig abwegig. Ich habe ein wirklich schönes Leben, es geht gerade so richtig bergauf aber in solchen Augenblicken setzt das logische Denken aus. Natürlich denke ich kaum eine halbe Sekunde später: Was für ein Blödsinn, dann begegnest du doch deiner Angst direkt. Aber vielleicht ist es manchmal genau das was ich will… Einfach um zu wissen, was danach kommt. Weder das sterben, noch der Weg dahin machen mir Angst. Nur die Ungewissheit macht mich fertig. Und ja diese Standardantworten gehen mir dann auch immer derbe auf den Sack. Bin auch noch niemandem persönlich begegnet, der diese Angst teilt. Schon komisch oder? Dabei habe ich gerade erst gelesen, sie soll so weit verbreitet sein… Manchmal wird diese Angst, die an Panikattacken grenzt von Liedern ausgelöst… oder die Bilder im Musikvideo. Sehe ich ein recht altes Paar, schnürt sich mir die Kehle zu, weil ich denke ‚Wow, die haben nicht mehr lange… aber wer weiß schon wie lange du selbst noch hast?’… Aber ich denke da erzähle ich euch nichts neues oder?
Jess meint
Vielleicht liest das ja noch jemand.
Bin 27 Jahre alt und litt als kleines Mädchen unter der furchtbaren Angst, dass meine Eltern oder Großeltern sterben könnten. Ich denke das ist soweit normal und hat sich im Alter auch gegeben. Nun weiß ich, dass der Tod dazu gehört auch wenn es niemand wahrhaben und auch am liebsten verdrängen möchte. Stellt euch mal vor, man könnte nicht sterben, man würde unendlich leben. Was wäre dann? Mal abgesehen davon, dass es irgendwann ziemlich voll auf der Erde wäre und wir sicherlich ressourcen Probleme hätten, was würde das Leben uns noch geben können? Ich finde, zu wissen, dass man eines Tages sterben wird, macht das Leben erst lebenswert. Gerade deshalb sollte man es genießen, solange man eben kann. Das lustige oder ironische an diesem recht leicht gesagten „Ratschlag“ ist, dass ich momentan mein Leben nicht sonderlich genießen kann. Ich hatte auch mal Angst vorm Tod, später Angst vorm sterben. Ich habe zich Dokumentationen über den Tod gesehen und Bücher gewälzt und bin mittlerweile ziemlich fasziniert von diesem Mysterium. Durch schlechte Erfahrungen in der Kindheit plus heute im Berufsleben entwickelte ich eine schwere Depression in denen mir der Tod plötzlich nicht mehr furchterregend sondern sehr willkommen erschien. Diese Panikattacken,in denen in Herzrasen bekam und ein Kribbeln im Gesicht und das Gefühl die Kontrolle zu verlieren oder gleich sterben zu müssen haben nun aufgehört. Wie? ich nehme mal an, dass meine Depression diese beseitigt hat. (Ja ich bin immer noch depressiv seit knapp einem Jahr. Bin aber in Behandlung, medikamentös und eben mit kognitiver Verhaltenstherapie.)
Mit Gedanken wie: „Oh gleich sterbe ich, oh mein Gott auch noch in der Öffentlichkeit oh nein oh nein oh nein…. warte mal! Das ist eine typische Panikattacke. Das geht gleich wieder vorbei. Dein Körper hält solch eine Stressreaktion zum Glück nicht allzu lange durch und wird sich gleich wieder beruhigen. Warum solltest du jetzt sterben?“ Später dachte ich: „Ok da kommt eine Panikattacke… Herz rast, Kribbeln das kennen wir… Selbst wenn du jetzt stirbst, na und? Dann ist es eben so. Kann dir egal sein, weil dus eh nicht mehr merkst wenn du tot bist… dann ist dir eh alles egal, dann hast du keine Krankheiten mehr, keine Schmerzen, keine Heulkrämpfe, du musst nicht mehr zur Toilette, musst nicht mehr essen oder trinken. Du kannst dich einfach zurück lehnen und endlich ruhen. Nichts muss, alles kann… Endlich hast du deine Ruhe.“ Ich weiß, das klingt jetzt sehr radikal, aber dies sind meist typisch depressive Gedanken. Und mir haben sie tatsächlich aus den Panikattacken geholfen. Ich glaube, dass jeder der eine solche Angst vor dem Tod hat, sich mehr mit dem Thema auseinander setzen sollte. Und ausprobieren sollte, welche Gedanken einem am besten aus der Panikattacke raus helfen. Ist sicherlich bei jedem anders.
Vielleicht hilft es irgendjemandem, was ich hier geschrieben habe. Ich hoffe sehr, denn es gibt so viel Schlimmeres auf der Welt, als den Tod (Wie zum Beispiel Krankheiten, Wahnvorstellungen, Schmerzen, Gewalt, Verluste etc…)
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute
Gebt nicht auf, alles hat ein mal ein Ende, auch Panikattacken und Ängste.
carmen meiklina meint
Hallo ich wollte auch mal hier was völlig absurdes von mir berichten. Ich weis es ist nur in meinem Kopf a Trotzdem habe ich das und möchte das wieder los werden. Ich habe sehr viel Verlust in mein Leben erlitten. Ich weis nicht ob das nicht sogar einer der Auslöser sind. Ich sitze mit meine zur zeit besten Freundienen am Tisch zusammen, lachen und reden lebendig miteinander.Es gab Kuchen und leckeren Kaffee. das 2. Mal ist es mir passiert. Mein Psychologe hat gesagt wenn sie angst haben umzukippen soll ich ruhig ein und ausatmen. Daran habe ich mich erinnert wie er das vor 3 Monaten gesagt hat. Ich habe das falsch denken dass ich mein atmen wie ich atme bewusst kontrollieren muss, weil ich angst habe zu sterben. Dass ich zwanghaft mein atmen erst recht falsch atme und dann daran sterbe. Und meine besten Freunde mich nicht mehr zurück holen können.ich sie ganz weit weg spüre und ich so verloren gehe und mich keiner mehr halten kann. Das ist wäre das schlimmste für mich. Ich bedanke mich dass ich hier das los werden kann.