Die Fantasie der Angst ist jener böser, affige Kobold, der dem Menschen gerade dann noch auf den Rücken springt, wenn er schon am schwersten zu tragen hat. (Nietzsche)
Die Angst, Freund und Feind zugleich. Sie ist da, um uns zu helfen und uns zu schützen. Zu schützen, dass wir nicht in Gefahr geraten. Zu helfen, dass wir in solchen Situationen, die Kontrolle nicht verlieren und blitzschnell reagieren können. Sie mobilisiert bei Gefahr alle unsere Kraftreserven und kann uns zu Höchstleistungen bringen, die wir nur von Sportlern kennen.
Sie kann aber auch ein anderes Gesicht haben und uns zum Feind werden. Ein Feind, der uns das Leben zur Hölle macht. Der uns nicht nur vor Gefahren schützt, sondern uns vorgaukelt, überall und in allem eine Gefahr zu sehen. Sie kann unser handeln Blockieren und uns ins Abseits stellen. Ins Abseits des Lebens, von wo wir nur noch als Zuschauer zusehen können, wie alles an uns vorbeizieht, wenn wir dagegen nichts unternehmen.
Doch wie kann so eine Angst entstehen? Was kann so etwas auslösen? Und: Ist die Angst wirklich dann ein Feind oder hat es was mit uns zu tun?
Dies und mehr, erfährst Du, wenn Du jetzt weiterliest…
Inhaltsverzeichnis
10 häufige Auslöser von Ängsten
Jeder kennt das Prinzip von „Ursache und Wirkung“ oder sollte zumindest schon mal davon gehört haben. Es besagt, dass jede Auswirkung einer vorangegangenen Ursache zugrunde liegt.
Bei Ängsten bedeutet das nichts anderes, als: Das jede Angst (Auswirkung) eine Ursache hat. Die Psychologie spricht dabei von „Auslöser“ oder auch „Angstauslöser“.
Diese Ursache ist der Kern, den wir immer betrachten müssen, wenn wir unsere Ängste verstehen und überwinden möchten. Selbst wenn wir wissen, dass wir in bestimmten Situationen mit Angst reagieren, bringt uns das nichts, wenn wir die Ursache nicht ergründen.
Bevor ich Dir nun 10 häufige Angstauslöser vorstelle, möchte ich noch eins loswerden. Wir Menschen sind nicht alle gleich. Jeder reagiert unterschiedlich auf die folgenden Situationen. Der eine mit Angst, der andere eher nicht. Doch auch das kann sich im Laufe des Lebens ändern. Wenn man z.B. in jungen Jahren mit Stress gut umgehen konnte, kann es im Alter durchaus anders sein. Wo wir auch beim ersten Auslöser wären…
1. Angst durch Stress
Dass zu viel Stress nicht gut für unsere Gesundheit ist, wissen wir alle, ohne Ausnahme. Stress gehört mittlerweile zum Auslöser Nr.1 von mehreren Krankheiten. Sowohl körperliche, als auch seelische.
Durch zu starken Stressbelastungen, kann es zu plötzlichen Körperreaktionen kommen, wie: Herzrasen, Schwindel, Atemnot, Schweißausbrüche… Die meisten Menschen reagieren darauf mit Angst und Panikattacken. Wiederholt sich das Ganze, kann es bei vielen zu einer Panikstörung oder auch Angststörung kommen.
Darum gilt es Stress so gut es geht zu vermeiden oder ein Gleichgewicht durch Entspannung schaffen. (Siehe progressive Muskelentspannung bei Ängsten)
2. Angst durch Reizbarkeit
Wer leicht „reizbar“ ist, hat meistens schon vorher Probleme, die er/sie erst mal loswerden sollte. Reizbarkeit, ist ähnlich wie Stress. Man ist die meiste Zeit angespannt und leicht aus der Ruhe zu bringen.
Auch hier kann es zu plötzlichen Stressreaktionen kommen, die sich bei Wiederholungen, zu Angststörungen oder Panikstörungen entwickeln können. Darum: Vorbeugen durch Entspannung, um mehr innere Ruhe zu finden.
3. Angst durch Erziehung
Die Erziehung kann eine Menge dazu beitragen, ob wir in manchen Situationen ängstlich reagieren oder nicht. Wer von seinen Eltern (oder Erzieher, Lehrer) streng erzogen, oft gedemütigt oder auch misshandelt (Prügel) wurde, kann später eine allgemein höhere Ängstlichkeit entwickeln.
Hier sollte man versuchen sich mehr zuzutrauen und sein Selbstbewusstsein zu stärken. Mehr Selbstsicherheit und Selbstachtung erlangen. Ich weiß, es ist (wie vieles auch) nicht immer einfach… Doch einen Versuch ist es immer Wert und wenn gar nichts klappt, was man alleine Versucht, dann sollte man sich Hilfe holen.
4. Angst aus der Kindheit
Gehört die Kindheit nicht zur Erziehung? Klar, doch nicht jeder Mensch hatte eine schlechte Erziehung und trotzdem leidet er/sie an Ängsten.
Denn viele Ängste, die wir haben, haben wir im Laufe der Zeit erlernt. Die meisten davon in der Kindheit. Haben wir zum Beispiel Eltern, die in manchen Situationen ängstlich reagieren, dann kann es sehr wahrscheinlich sein, dass auch wir in solchen Situationen gleich reagieren werden.
Hatten sich unsere Eltern sozial abgeschottet und nur wenige Bekannte oder Freunde gehabt, dann kann es leicht passieren, dass auch wir zum Einzelgänger werden und „schüchtern“ oder „ängstlich“ auf andere wirken.
Dies kann besonders im Schulalter belastend sein, da man leicht Opfer von Mobbing, oder auch Hänseleien durch andere Schüler (oder auch Lehrer) werden kann.
Was tun? Eigentlich das Gleiche, wie bei der Erziehung. Und was ich vorher vergessen habe: Sich Freunde suchen, die einem guttun und mit denen zusammen das Leben genießen, ist einer der größten „Selbstbewusstseins Kicks“ und Angstblocker, die es gibt.
5. Angst durch belastende Erlebnisse
Auch einer der meisten Auslöser von Ängsten, sind Erlebnisse, die einen belasten. Dazu gehören: Unfälle, Tod eines lieben Menschen, Scheidung, Trennung vom Partner, plötzliche Arbeitslosigkeit…
Hier kann es helfen, wenn man jemanden hat, der einem zur Seite steht. Ablenkung, wie von vielen empfohlen, bringt nur bedingt etwas. Denn das Problem bleibt so lange bestehen, bis man loslässt und bereit ist weiter zu gehen.
Wie das geht? Das erfährst Du z.B. Schritt für Schritt in meinem Ratgeber
6. Angst durch negative Gedanken
Klar ist nicht immer alles positiv und man sollte auch nicht immer NUR positiv denken. Die gesunde Mischung aus Realität und positiven Denken sind der Schlüssel eines normalen und erfolgreichen Lebens.
Doch wer immer nur negativ denkt und in jedem und allem nur schlechtes sieht, bleibt im „Stillstand“. Und Stillstand, hat noch keinen weitergebracht.
Ständige negative Gedanken, machen mutlos, sind kraftraubend, machen depressiv, demotivieren und können Ängste verursachen.
Hier kann es helfen, einmal die „Negativ Brille“ abzusetzen und die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind. Und nicht so, wie man meint, dass sie sind. Einige gute Übungen dazu findest Du hier.
7. Angst durch falsche Lebensweise
Noch nie gehört? Ich auch nicht, zumindest nicht so! Doch Ängste, können sehr wohl durch eine falsche Lebensweise entstehen. Zum Beispiel durch übermäßigen Alkoholkonsum, zu viel Nikotin (oder andere Drogen) oder durch falscher Ernährung.
Dazu kommen noch: Wenig Bewegung, zu wenig Schlaf oder es jedem recht machen wollen.
All die Dinge und mehr können auf die Gesundheit schlagen und natürlich auch Ängste auslösen. Was kann man dagegen tun? Es einfach versuchen zu ändern!
8. Angst durch Ernährung
Ich weiß, haben wir schon gerade gehabt. Darum geht es auch gleich weiter mit…
9. Angst durch Umfeld
„Zeig mir Deine Freunde und ich sage Dir wer Du bist“ Diesen Spruch hat bestimmt auch jeder von uns schon mal gehört. Doch auch das Umfeld, besonders das Falsche, kann Ängste in uns auslösen.
Wenn man zum Beispiel mit Leuten zusammen ist, die ständig auf einen herumtrampeln, sich über einen Lustig machen, immer am Nörgeln sind, oder aber einen schlechten Einfluss auf uns haben… Dann kann das zu Belastungen führen, die uns seelisch fertig machen.
Selbstzweifel, Unsicherheit, sinkendes Selbstbewusstsein und Ängste, können die Folge sein. Darum, weg von solchen Menschen und nach Menschen suchen, die einem guttun, die für einen da sind, wenn man sie braucht und mit denen man Spaß hat.
10. Angst durch peinliche Vorfälle
Oh, das kennt jeder. Man blamiert sich einmal vor andern Leuten und dann schießt einem die Röte ins Gesicht, dass man aussieht wie eine sonnen gereifte Tomate. Oh Gott, denkt man sich, war das peinlich… Hoffentlich passiert mir das kein zweites Mal… Und schon haben wir Angst!
Doch was vielleicht jetzt lustig klingt, kann durchaus zu einer ernstzunehmenden Angst werden.
Zum Beispiel gibt es Männer, die vorm Sex so aufgeregt sind, dass plötzlich nichts mehr geht. Das ist für sie so eine peinliche Situation, dass es beim nächsten Mal wieder nicht klappt. Sie fühlen sich als Versager oder auch impotent und möchten mit niemandem darüber sprechen. Doch gerade solch ein Gespräch mit der Partnerin kann plötzlich Wunder bewirken.
Auch viele Menschen, die im Supermarkt an der Kasse ohnmächtig geworden sind, haben meist nicht einmal eine Angst vor der Ohnmacht direkt, sondern viel mehr, weil es ihnen äußerst peinlich war.
Einige trauen sich nicht eine Kaffeetasse vor Leuten zu halten, weil sie Angst haben zu zittern usw.
Solche Ängste werden meist durch peinliche Vorfälle ausgelöst. Man kann ihnen am besten entgegenwirken, indem man nicht alles zu ernst nimmt und auch mal über sich selbst lacht. Auch hilft reden sehr gut und wenn das Selbstbewusstsein darunter leidet, dann sollte man es stärken.
Wie Du Ängste überwindest?
Das kann ich Dir Schritt für Schritt in meinem Ratgeber „Raus aus der Angst… Rein ins Leben“ zeigen.
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Das waren nun „10 Dinge, die Ängste auslösen können“. Klar gibt es auch noch viel, viel mehr, die wir hier auf Panikattacken Selbsthilfe behandeln und noch behandeln werden. Falls Dir gerade jetzt einfällt, dann lass es uns in Deinem Kommentar wissen.
Bis zum nächsten Artikel und alles Gute!
P.S. Bitte teilen nicht vergessen, damit wir auch anderen vielleicht helfen können. Danke!
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